Donnerstag, 30. Dezember 2010

"Eure Kinder sind nicht eure Kinder"

Worum geht es eigentlich in der Eltern - Kind Beziehung ?
Jede und jeder von uns ist Tochter oder Sohn, viele von uns sind Mutter oder Vater.
Wer braucht wen ? Oder ist man/frau , sohn/tochter frei ?

Einer meiner ersten Gedanken ist dazu - früher waren sie nicht frei - aber heute sind sie frei !
Natürlich ! Meine Eltern - das sehe ich ganz klar ! - waren , sind ihren Eltern verpflichtet. Vielleicht sogar ich noch meinen Eltern - aber mein Kind, das ist frei. Natürlich.

Ist das so ?

Wieviel Halt und Sinn gibt mir dir Existenz, der Alltag meiner Tochter, die gar nicht MEINE sondern UNSERE ist .....?

Manchmal erlebe ich Mütter, die scheinbar - zumindest mit mir - nur über ihre Kinder sprechen. Es scheint als wäre deren Leben ihr Leben. Was auch normal ist, bis zu einem gewissen Grad.

Mir drängt sich die Frage auf - wer braucht wen mehr- das Herrl den Hund oder der Hund das Herrl.
Ich weiß - Eltern sind nicht das "Herrl" und Kinder nicht der "Hund" - darum geht es nicht. Es geht mir um das Brauchen, das was dazwischen passiert - die emotionale Abhängigkeit.
Ist das nicht oft einfach der bequehmere, vertrautere Weg. Für andere da sein - heißt das nicht vielleicht anders herum auch, auf sich selbst nicht achten müssen ? Auf den Schmerz, die Angst, die Sehnsucht .. die sich im Laufe des Lebens angesammelt hat. Und das hat sie. Bei jedem von uns - alles andere ist Selbstbetrug.

Für jeden gibt es eine Zeit - auf sich zu schauen. Mit sich zu lachen, zu weinen. Sich zu trösten. Mit sich und den Kindern einen bwußteren Weg zu gehen.

Frei nach dem Witz : Erziehung hat keinen Sinn, Kinder machen ja doch alles nach ....
möchte ich Dich als Mutter/Vater einladen:

Wenn du willst, dass dein Kind es als selbstverständlich erlebt, ein einzigartiges und sich Selbst bewußtes Wesen zu sein und zu werden,  lebe es ihr/ihm vor. Jeden Tag.
Und 2011 eigent sich ausgezeichnt dafür !

Deine Susa M.


P.S. und noch was zum Thema von Khalil Gibran aus "Der Prophet"


Eure Kinder sind nicht eure Kinder

Sie sind Töchter und Söhne der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst

Sie kommen durch euch, aber nicht von euch.
Und obwohl sie bei euch sind, gehören sie euch doch nicht.

Ihr dürft Ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen Gedanken.

Ihr dürft ihrem Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen.

Denn ihre Seelen wohnen im Haus von Morgen, das ihr nicht besuchen könnt.
Nicht einmal in euren Träumen.

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,  aber versucht nicht, sie euch gleich zu machen.

Denn das Leben geht nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.